Filmklub - Everything Everywhere All at Once

Regie & Drehbuch: Daniel Scheinert, Daniel Kwan
Kamera: Larkin Seiple
Musik: Son Lux
Darsteller: Michelle Yeoh, Ke Huy Quan, James Hong, Stephanie Hsu, Harry Shum Jr., Jamie Lee Curtis

US 2022, OmU, 139 Min.

Das Leben von Evelyn Wang (Michelle Yeoh) ist nicht unbedingt so gelaufen, wie sie sich das vorgestellt hat. Sie hat eine eingeschlafene Beziehung zu ihrem Ehemann Waymond (Ke Huy Quan), hat Schwierigkeiten zu akzeptieren, dass ihre Tochter Joy (Stephanie Hsu) lesbisch ist, und ihr Waschsalon steht kurz vor dem Bankrott. Obendrein kommt ihr missbilligender Vater Gong Gong (James Hong) aus China zu Besuch. Just als Evelyn bei ihrer Steuerprüferin Deirdre (Jamie Lee Curtis) ist, löst sich ihre Realität jedoch in zahlreiche weitere auf. Und sie erfährt, dass das Schicksal dieses Multiversums einzig und alleine von ihr abhängt.

Was folgt, ist ein völlig durchgedrehtes Abenteuer. Denn in den Parallel-Universen trifft sie nicht nur unterschiedlichste Versionen von sich selbst, sondern kann auch auf deren Fähigkeiten und Erinnerungen zugreifen. Es reicht aber nicht, dass sie von den anderen Existenzen erfährt, die sie hätte leben können: Sie ist zugleich auch die einzige, die die Welt retten kann, indem sie Verbindungen zwischen ihren Lebens-Varianten knüpft.

“Everything Everywhere All at Once” ist eine metaphysische Actionkomödie, die seltsam, surreal und auch sentimental ist. Im Kern dieser herrlich chaotischen Kopf-Reise steckt eine beseelte Geschichte über familiäre Beziehungen und nicht gegangene Wege. Träume, denen man nicht gefolgt ist, und Erwartungen, die man einst vielleicht hatte. Wie wäre das Leben, wenn man andere Entscheidungen getroffen hätte?

Die großartige Michelle Yeoh wechselt spielerisch zwischen diesen Identitäten hin und her. Der Hongkong-Actionstar ist bekannt aus Filmen wie “Tiger and Dragon” und “James Bond 007 - Der Morgen stirbt nie”.

Mit „Everything Everywhere All at Once“ ist den jungen Regisseuren Dan Kwan und Daniel Scheinert ein außerordentlicher Überraschungserfolg gelungen und sie zeigen, wie inmitten des Chaos immer wieder grandios choreografierte Martial-Arts-Action mit einigen schmerzhaften Gewaltspitzen und ganz viel absurdem Humor verbunden werden kann.

Fotos © Constantin

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